Hausmittel gegen Mückenstiche

Mückenstiche sind eine lästige und nervige Angelegenheit. Ein jeder kennt sie und manch einer wird gefühlt besonders häufig von Mücken gestochen. Doch warum jucken Mückenstiche überhaupt und gibt es Hausmittel gegen Mückenstiche?

Warum jucken Mückenstiche?

Männliche Mücken ernähren sich von Pflanzensäften und anderen pflanzlichen Materialien. Ausschließlich die weiblichen Stechmücken stechen mit ihrem Rüssel in die Haut von Tieren und Menschen, um Blut als Proteinquelle für deren Nachwuchs zu ergattern. Beim Stechen sondern sie ein Speichelsekret ab, das dafür sorgt, dass das Blut nicht gerinnt, sprich nicht verklumpt. Dadurch bleibt das Blut fließfähig und kann durch den kleinen Rüssel der Mücken gesaugt werden. Dieses aus verschiedenen Proteinen bestehende Sekret ruft beim Menschen eine Immunreaktion hervor. An der betroffenen Stelle wird vom Körper als Abwehrreaktion gegenüber dem körperfremden Protein Histamin ausgeschüttet. Das Histamin führt zu Rötungen, Jucken und Brennen an der betroffenen Stelle.

10 Hausmittel gegen Mückenstiche

Es gibt viele Hausmittel, die gegen Mückenstiche helfen können. Folgend können Sie mehr zu den bekanntesten 10 Hausmitteln gegen Mückenstiche lesen:

1. Wärme gegen Mückenstiche

Wärme als einfaches Hausmittel gegen Mückenstiche ist unmittelbar nach einem Mückenstich besonders effektiv. Das Speichelsekret der Mücken besteht aus wärmeempfindlichen Proteinen. Durch punktuelles Erwärmen der betroffenen Stelle direkt nach dem Stich, können die nahe unter der Hautoberfläche befindlichen Proteine zerstört werden. Sie werden denaturiert. Infolgedessen wird eine Immunreaktion abgeschwächt oder findet gar nicht statt. Um die Wärme aufzutragen kann man am besten einen Löffel- oder Gabelstiel verwenden. Diesen kann man mit heißem Wasser erhitzen. Hierbei ist aber besondere Vorsicht geboten. Die betroffene Stelle darf nicht zu stark erhitzt werden, es besteht die Gefahr von Verbrennungen.

2. Kühlen gegen Mückenstiche

Kühlen ist etwas konträr zu Wärme, doch ebenfalls sehr hilfreich. Wärme kann zeitnah nach einem Stich sehr hilfreich sein, das Kühlen ist aber vor allem für ältere Mückenstiche ein alt bewährtes und effektives Hausmittel. Die Kälte lindert den Juckreiz, indem die betroffene Stelle weniger stark durchblutet wird. Hierdurch wird die Immunreaktion gegen das körperfremde Protein abgeschwächt. Dies führt zu einer verringerten Ausschüttung an Histamin an der Einstichstelle. Dies wiederum führt zu einem verminderten Juckreiz. Zum Kühlen eignen sich sowohl kaltes bis lauwarmes Wasser, als auch Kühlads. Bei Kühlpads sollte man jedoch darauf achten, dass diese nicht zu kalt sind. Es besteht die Gefahr von Kälteverbrennungen. Deshalb sollte man sie immer mit einem sauberen Tuch, zum Beispiel einem Geschirrtuch, umwickeln. Anstatt mit einem Geschirrtuch umwickelte Kühlpads eignen sich auch mit klarem Alkohol (Korn, Wodka) getränkte Geschirrtücher zum Kühlen. Aufgrund des tieferen Siedepunktes des Alkohols ist der kühlende Effekt stärker als bei einem mit Wasser getränkten Wickel. Der Alkohol wirkt zudem desinfizierend.

3. Spucke gegen Mückenstiche

Spucke gegen Mückenstiche halten viele Personen für einen Mythos. Wenngleich es auch bessere Hausmittel gegen Mückenstiche gibt, so hilft Spucke trotzdem dabei den Juckreiz zu lindern. Das Wirkprinzip ist hierbei das gleiche wie bei den Kühlpads: Kühlen. Spucke bzw. der Speichel besteht zum größten Teil aus Wasser, das auf der Hautoberfläche verdunstet. Durch Verdunstung wird die Haut an der entsprechenden Stelle gekühlt und so der Juckreiz gemindert. Beim Speichel als Hausmittel gegen Mückenstiche ist jedoch ein wenig Vorsicht geboten. Dieses stets verfügbare und griffbereite Hausmittel sollte auf keinen Fall auf aufgekratzte Mückenstiche gegeben werden, da sich im Speichel viele Bakterien befinden. Die könnten die offene Stelle als Eintrittstor nutzen. Gegebenenfalls könnten sich Mückenstiche so entzünden.

4. Zwiebel gegen Mückenstiche

Einer der Klassiker als Hausmittel gegen Mückenstiche: Die Zwiebel. Genutzt wird eine halbierte Zwiebel, mit der man die Mückenstiche einreibt. Der Saft, sowie die leicht flüchtigen Inhaltsstoffe der Zwiebel verdunsten auf der Hautoberfläche und sorgen für einen kühlenden Effekt. Zudem enthält die Zwiebel entzündungshemmende Flavonoide, insbesondere das Flavonoid Quercetin. Es kann als Radikalfänger positive Eigenschaften auf den Heilungsverlauf des Mückenstichs haben.

5. Essig gegen Mückenstiche

Auf der Suche nach Hausmittel gegen Mückenstiche findet man häufig den Tipp Essig zu verwenden. Dieser wirke durch dessen Säure desinfizierend. In der Tat ist dieser Gedanke nicht ganz abwegig, da die Essigsäure im Essig Bakterien unschädlich machen kann. Zudem können Säuren (wie Hitze) Proteine denaturieren. Punktuell aufgetragener Essig könnte somit frisch nach einem Stich die Proteine der Mücke zerstören und somit einer Immunantwort des Körpers entgegenwirken. Hier ist jedoch besondere Vorsicht geboten! Starke Säuren wie Essigessenzen dürfen nicht direkt auf die Haut aufgetragen werden, da dies zu Verätzungen führen kann! Essig, zu gleichen Teilen mit Wasser verdünnt und im getränkten Tuch um einen Mückenstich gewickelt, besitzt durch die Verdünnung nur noch wenig desinfizierenden Charakter. Zudem reicht die Säurestärke nicht zur Zerstörung der Mückenproteine aus. Essigwickel sind durch deren kühlenden Effekt trotzdem ein gutes Hausmittel gegen Mückenstiche. Zudem verhindern die Wickel, dass man die Mückenstiche aufkratzt und sich die Immunreaktion verstärkt.

6. Zitronen gegen Mückenstiche

Zitronensaft bzw. Zitronenscheiben als Hausmittel gegen Mückenstiche wirken nach dem gleichen Prinzip wie Essig. Die Zitronensäure hat einen desinfizierenden Charakter. Der verdunstende Saft auf der Haut führt zu einer Kühlung des Mückenstichs.

7. Gurkenscheiben gegen Mückenstiche

Wie viele Hausmittel gegen Mückenstiche helfen auch Gurkenscheiben über die Kühlung des Mückenstichs. Gurken bestehen zu ca. 97% aus Wasser. Auf die Haut gelegt sorgen die wassereichen Gurkenscheiben dazu, dass der Mückenstich durch das verdunstende Wasser kontinuierlich gekühlt wird. Gurkenscheiben dienen wie ein Wasserspeicher, der permanent Wasser zur Kühlung des Stiches bereitstellt.

8. Aloe Vera gegen Mückenstiche

Aloe Vera ist vielen Personen durch dessen kühlenden Eigenschaften bekannt. Es gibt unzählige Cremes, Salben und Gele, die direkt nach dem Sonnenbaden zur Beruhigung und Kühlung der Haut aufgetragen werden können. Selbstverständlich kann man diese Dermatika auch zur Kühlung von Mückenstichen verwenden. Wer eine Aloe Vera Pflanze als heimische Zimmerpflanze oder im Garten sein Eigen nennen kann, kann selbstverständlich ein frisches Blatt der Pflanze abschneiden und den Mückenstich mit dem Saft des Blattes einreiben. Die wasserreiche Pflanze spendet viel Feuchtigkeit, die über Verdunstung den Mückenstich kühlt. Sobald die betroffene Stelle trocken wird, kann sie erneut mit dem frischen Blatt eingerieben werden.

9. Spitzwegerich gegen Mückenstiche

Ein Klassiker unter den Hausmitteln gegen Mückenstiche und fast überall als Tipp zu lesen: Der Spitzwegerich. Spitzwegerich wächst auf vielen Wiesen und am Ackerrand. Wer einen Ausflug mit dem Fahrrad macht und gerade kein Kühlpad oder keine Salbe parat hat, kann sich an der Kraft der Natur bedienen. Hierfür einfach zwei bis drei Spitzwegerichblätter pflücken, mit den Fingern zu einer Masse verreiben und damit den Mückenstich betupfen. Der Saft der Spitzwegerichblätter enthält entzündungshemmende Stoffe. Zudem kühlt der Saft beim Verdunsten die betroffene Stelle. Die ideale Notlösung für unterwegs und ein tolles Beispiel der Naturheilkunde.

10. Teebaumöl gegen Mückenstiche

Teebaumöl ist kein klassisches Hausmittel gegen Mückenstiche, aber dennoch der Vollständigkeit halber mit aufzuführen. Teebaumöl hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann einen positiven Effekt auf den Mückenstich haben. Die Wahrscheinlichkeit einer Entzündung des Mückenstiches wird durch Teebaumöl gemindert. Hierfür den Mückenstich ruhig mehrmals am Tag mit Teebaumöl sanft einreiben. Beim Einreiben sollte man dringend auf starken Druck verzichten, um die Einstichstelle nicht weiter zu reizen. Aufgrund dessen, dass Teebaumöl kein gängiger Bestandteil eines Haushalts ist, zählt es in dieser Aufführung nicht zu den klassischen Hausmitteln gegen Mückenstiche und ist somit als letztes näher beschrieben.